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Mesnerhauskapelle Aidling am Riegsee

Die Mesnerhauskapelle in Aidling thront auf einer kleinen Anhöhe an der Nordspitze des Riegsees. Direkte Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zur Kapelle sind nicht vorhanden. Für den Aufstieg zum kleinen Hügel, auf dem die Kapelle steht, solltest du einen Fußweg von etwa 15-20 Minuten ab dem Parkplatz in Aidling einplanen. Die Mühe lohnt sich jedoch: Von der Kapelle aus bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf die Bergkulisse, die sich von den Walchenseebergen über das Estergebirge bis zum Wettersteinmassiv erstreckt. Zusätzlich sind die Ammergauer Alpen mit den Hörnle am rechten Rand zu sehen, während im Vordergrund der Riegsee mit den Ortschaften Riegsee, Froschhausen und Egling liegt.

Gemäß einer Sage war die Stelle der Kapelle bereits in früheren Zeiten eine Kultstätte der Frühlingsgöttin Ostara. Später wurde an dieser Stelle eine hölzerne Feldkapelle errichtet, die später durch eine gemauerte Kapelle ersetzt wurde. In der Nähe stand auch die erste Kirche von Aidling mit einem Friedhof und dem Mesnerhaus, von dem die Kapelle ihren Namen erhielt. Feld- und Hauskapellen waren in den ersten Jahrhunderten des Christentums verbreitet, insbesondere auf dem Land, wo oft noch keine größeren Kirchen vorhanden waren. Weitere Informationen zur Kapelle finden sich auf einer Informationstafel. Zudem liegt die Kapelle am Meditationsweg Ammergaueralpen im Blauen Land.

Besonders bei gutem Wetter lohnt sich der Aufstieg zur Kapelle am frühen Morgen zum Sonnenaufgang oder am späten Nachmittag zum Sonnenuntergang. Diese Ausflüge lassen sich ideal mit einem Rundweg um den Riegsee verbinden, der je nach Gehgeschwindigkeit zwischen 2 und 3 Stunden dauert. In den Dörfern Riegsee und Aidling sowie beim Camping Brugger (Brugger Hütte) finden sich Einkehrmöglichkeiten zur Stärkung.

Phänomen: Schwimmende Inseln

Der Riegsee ist ein Landschaftsschutzgebiet mit einer maximalen Tiefe von 15 Metern und einer Fläche von etwa 190 Hektar. Im Norden des Sees befinden sich Verlandungszonen mit Großseggen- und Schneidriedbeständen sowie Gehölzen wie Schwarzerle und Birke. Diese Verlandungszonen ragen oft in die Seefläche hinein, sind kaum mit dem Seeboden verbunden und können bei Stürmen und hohem Wellengang „befreien“ und somit schwimmende Inseln bilden. Die Inseln können sich nach Beruhigung des Wetters wieder zusammenfügen oder erneut teilen. In den letzten 20 Jahren sind mehrfach Inseln an neuen Stellen gelandet. Es ist wichtig zu beachten, dass das Betreten dieser Inseln und ihrer Anlandungen lebensgefährlich ist. Zudem gilt im Norden des Riegsees ein Betretungsverbot, insbesondere zwischen dem 1. März und dem 31. August.

Riegsee: Spaß für Wasserratten

Für Wassersportbegeisterte bietet der Riegsee im Süden ausgezeichnete Möglichkeiten zum Baden und Stand-Up-Paddling (SUP) sowie einen traumhaften Blick auf das Bergpanorama.

Als Einwohner von Murnau am Staffelsee schreibe ich hier über meine Erlebnisse, Erfahrungen und Geschichten im Blauen Land.

Veröffentlicht am
Pete vom murnauer.blog